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Format Aktien Update mit und ohne US Zölle

Nachdem fast alle Firmen, die an der Schweizer Börse kotiert sind, ihre Jahresergebnisse und den Ausblick auf das Jahr 2025 kommuniziert haben, haben wir die Review der Portfoliofirmen von Aktien Schweiz, Aktien Schweiz mittlere und kleinere Firmen und Aktien Schweiz Dividendentitel abgeschlossen.

Wir haben den erwarteten Geschäftsverlauf der Portfoliofirmen einerseits unter Ausklammerung möglicher US-Zölle und andererseits mit dem Einfluss möglicher US-Zölle analysiert.

Unter Ausklammerung möglicher US-Zölle rechnen wir für die Portfoliofirmen mit einem positiven Geschäftsverlauf

Die detaillierte Analyse des Einflusses möglicher US-Zölle hat ergeben, dass über 90% unserer Portfoliofirmen nicht oder nur wenig von möglichen US-Zöllen betroffen sind, weil sie einer der folgende Firmengruppen angehören:

  • Firmen, die kein Geschäft in den USA tätigen
  • Firmen, welche die Produkte für die USA auch in den USA produzieren



Weiter halten wir die Aktien von einigen wenigen Firmen, die zwar von Zöllen betroffen sind, für deren Geschäft mögliche Zölle jedoch keinen oder nur wenig Einfluss haben:

  • Hohe Preissetzungsmacht: Firmen, die zwar in die USA Produkte importieren, deren neuste Produkte aber besser sind als jene der Konkurrenz, so dass die Kunden die Produkte weiterhin bestellen und die Zölle bezahlen werden.  
  • «Gleich lange Spiesse»: Firmen, welche Rohstoffe oder Produkte in die USA importieren, deren Wettbewerber jedoch dieselben Rohstoffe oder Produkte ebenfalls in die USA importieren. Es ist auch denkbar, dass der Import der betroffenen Rohstoffe und Produkte, aufgrund des Drucks von US-Firmen, von den Zöllen ausgenommen werden.

Es würden also zahlreiche Portfoliofirmen der zweiten Gruppe voraussichtlich von Zöllen profitieren, und nur wenige Portfoliofirmen hätten einen gewissen negativen Effekt der Zölle auf die Geschäftsentwicklung zu verzeichnen. Diese wenigen Firmen halten wir nur deshalb und in der Regel mit reduziertem Gewicht, weil wir davon ausgehen, dass die Geschäftsentwicklung ohne Betrachtung möglicher Zölle den Einfluss möglicher Zölle weitgehend kompensieren kann.

Neben dem direkten Einfluss möglicher Zölle zeichnen sich derzeit weitere indirekte Folgen ab. Dazu zählt insbesondere die starke Abwertung des USD und die Folgen der Unsicherheit, welche der Handelskonflikt verursacht. Die starke Abwertung des USD trifft alle ausländischen Firmen, die in den USA Geschäft tätigen und wird - wie immer, wenn Fremdwährungen an Wert verlieren - einen negativen Einfluss auf die Ergebnisse dieser Firmen haben. Die durch den Handelskonflikt verursachte Unsicherheit bei Firmen und Konsumenten dürfte dazu führen, dass ein Teil der Investitionen und des Konsums zurückgestellt wird, und somit das Wirtschaftswachstum tiefer ausfällt. Mit anderen Worten: Die direkten Folgen der Zölle werden die amerikanische Wirtschaft und deren Firmen durch Inflation, Wachstumsverlangsamung und Margendruck am stärksten treffen; die indirekten Folgen dürften jedoch auch auf andere Volkswirtschaften und deren Firmen negative Auswirkungen haben.

Nach Würdigung aller Aspekte kommen wir zum Schluss, dass die Format Aktienportfolios auch im Falle wesentlicher Zölle passabel aufgestellt sind. Die Kursentwicklung der letzten beiden Wochen reflektiert dies jedoch in keiner Weise, insbesondere bei den möglichen Gewinnern von Zöllen. In den zwei vergangenen Wochen wurden Aktien oft völlig undifferenziert verkauft. Das wird sich in naher Zukunft aller Voraussicht nach ändern. Wir gehen deshalb davon aus, dass die aktuellen Portfolios ihre Benchmarks in den nächsten Monaten übertreffen sollten.