Geschätzte Anlegerinnen und Anleger
Im ersten Quartal 2025 zeigten sich an den globalen Aktien- und Obligationenmärkten grosse Performanceunterschiede. Während in Europa der Swiss Performance Index (SPI) um 8.6% und der DAX (in EUR) um 11.3% zulegten, mussten der amerikanische S&P 500 Index nach einer Korrektur von Mitte Februar bis Mitte März einen Rückgang um 4.3% und der Weltaktienindex MSCI World um 1.7% (beide in USD) hinnehmen. Auch bei den Zinsen waren gegenläufige Bewegungen zu beobachten: Die Rendite auf 10-jährigen Staatsanleihen in Deutschland und der Schweiz stieg um 0.37% bzw. 0.25%, während die langfristigen Zinsen in den USA um 0.36% sanken. Obligationenanlagen mit Fokus auf US-Anleihen konnten entsprechend Kursgewinne verzeichnen. Unterstützt durch die höhere Unsicherheit ist der Goldpreis seit Jahresbeginn um 19% geklettert.
Seit der Amtseinführung von Donald Trump beherrscht die Handelspolitik der neuen US-Administration die Agenda. Gegenüber Kanada, Mexiko und China sowie auf Stahl- und Aluminium- als auch Automobil-Importen wurden in den letzten Wochen neue Zölle in der Grössenordnung von 20-25% verhängt. Diese Woche hat Trump neue weitreichende Zollmassnahmen «für Länder in der ganzen Welt» angekündigt, womit der gewichtete Durchschnittszoll auf US-Importen von 2.5% Ende 2024 auf ca. 24% ansteigen wird. Da verschiedene Länder mit Gegenmassnahmen reagieren werden, weitet sich der Handelskonflikt aus und es ist mit einer Wachstumsverlangsamung und insgesamt höheren Preisen zu rechnen. Dieses Umfeld schürt sowohl bei Unternehmen als auch Konsumenten Unsicherheit und dämpft die Investitions- und Konsumbereitschaft.
In Deutschland hebelt die neue Regierung um Friedrich Merz die verfassungsrechtliche Schuldenbremse teilweise aus, um Verteidigungs- und Infrastrukturpakete in der Höhe von 1’000 Mrd. zu verabschieden. Daraus wird in den nächsten Jahren ein wichtiger Wachstumsimpuls für die EU erwartet.
Alle Format Fonds und Mandate mit der Ausnahme von Ausgewogen International konnten in den ersten drei Monaten einen Wertzuwachs verzeichnen. Die Performance der Fonds und Mandate seit Jahresbeginn kann über den untenstehenden Link aufgerufen werden.
Die Indexschwergewichte Nestlé, Roche und Novartis legten im ersten Quartal zwischen 14% und 19% zu und waren damit für über 60% der Performance des SPI verantwortlich. Diese drei Firmen halten wir in den Portfolios von Aktien Schweiz und Aktien Schweiz Dividendentitel, jedoch mit einer deutlich geringeren Gewichtung als der SPI. Deshalb konnten unsere Aktienfonds für einmal nicht mit ihren Benchmarks mithalten.
Die meisten unserer Schweizer Portfoliofirmen präsentierten gute Jahresabschlüsse und sind auch für das laufende Geschäftsjahr verhalten optimistisch.
Im November 2024 haben wir Format Aktien Schweiz Flex lanciert; eine Aktienanlage, die basierend auf der Performance in jüngerer Vergangenheit in eine oder mehrere der drei bestehenden Format Aktienfonds investiert. Die für eine solche «Momentumstrategie» schwierigste Situation ist eine doppelte Trendumkehr: Eine solche fand im ersten Quartal statt, mit einer Trendumkehr von den Dividendentiteln zu Aktien Schweiz im Januar und einer Rückkehr zurück zu den Dividendentiteln ab Mitte Februar. Seit Lancierung hat Aktien Schweiz Flex eine Nettorendite auf der Höhe des Vergleichsportfolios (aus je einem Drittel der bestehenden Aktienfonds) erzielt und entspricht damit den Erwartungen an eine Momentumstrategie in einem so anspruchsvollen Umfeld.
Ebenfalls neu lanciert wurde Format Absolute Return, eine alternative Anlage, die eine Nettorendite von 4-5% p.a. bei möglichst geringen Vermögensschwankungen anstrebt. Diese Anlage ist gut gestartet mit einer Nettoperformance von 1.0% für die Monate Januar/Februar (die März-Performance ist derzeit noch nicht bekannt).
Der Fokus wird in den kommenden Wochen stark auf der weiteren Entwicklung des Handelskonflikts liegen; vor allem darauf, welche Gegenmassnahmen auf die US-Zölle ergriffen werden, und ob es einzelnen Ländern gelingt, eine Reduktion der Zölle mit den USA auszuhandeln. Die Indikatoren für die Stimmung von Unternehmen und Konsumenten sowie die Inflationsentwicklung werden mit grossem Interesse erwartet. In jedem Fall dürfte die Volatilität an den Märkten erhöht bleiben.
Beste Grüsse
Matthias Hug und Markus Lackner